Seine Hand schnellte hervor und bevor Kai erahnen konnte, was Rei vorhatte, riss er ihm die Zigarette aus dem Mund.
„Sie ignoranter Mistkerl. Das ist das dritte Mal, dass Sie auf diesem Areal rauchen. Was denken Sie, wer Sie sind?“
„Tut mir leid“, flüsterte Rei in den Kuss, „dass ich dich so überfalle. Aber“, er leckte ihm über die Oberlippe und griff nach seiner Hand, die er sich in den Schritt hielt, „ich habe dich vermisst.“
Leise vor sich hin fluchend sammelte Rei die Scherben auf. Sie verstreuen sich über den ganzen hellen Boden seiner Küche. Darauf bedacht, dass ja kein Splitter sich in seine Handflächen bohrten, kroch er auf Händen und Knien, um auch wirklich nichts zu übersehen.
Kein Mann schaut so genau auf eine Tamponschachtel. Das ist weibliche Privatzone. Sperrgebiet für Männer. Auch für Türsteher.
Natürlich ist es verboten, Schnee mit in einen Club zu schmuggeln, für uns aber gibt es keine Verbote.
Der junge Mann war eindeutig kein Inder. Asiatisch, ja, aber schon an dem Englisch, das er sprach, konnte er erkennen, dass er kein Inder war. [...] Er war wie ein Sonnenuntergang in der Sahara.
Er sah zu, wie er das Glas an die Lippen setzte, wie die weiße Flüssigkeit in seinen Mund rann, wie er schluckte und das Glas wieder etwas senkte. Wie er sich die Oberlippe ableckte.
„Sag mir die Wahrheit“, forderte Rei. „Du kennst die Geschichte!“ - „Ich glaube diesen Schwachsinn nicht“, zischte Rei und musste sich stark zusammenreißen, nicht einfach aufzustehen und weg zu laufen.
„Möchten Sie“, begann Rei und hielt Kai am Arm fest, zog ihn so nah an sich heran, dass er beinahe dessen Ohrmuschel mit seinen Lippen berührte, „dass ich Ihnen auch noch den Rest der Geschichte erzähle?“
Ohne es zu merken, hob ich meine Hand und legte meinen Finger auf meine Lippen. Genau dort. Dort hatten mich seine Lippen wie der Flügel eines Schmetterlings berührt. Kurz und zart. Und hinterliess in mir ein Verlangen.
Liebe. Was ist das schon?
Sie bringt einen nicht weiter im Leben. Liebe ist nur ein Wort. Ein Wort für ein Gefühl, ein dummes Gefühl. Menschen bilden sich ein, aufrichtig zu lieben, doch bleibt ihre Liebe nicht wie versprochen für immer erhalten.
„Ich denke... es wäre besser wenn wir das vergessen würden. Von vorhin. Ich will dich als Freund nicht verlieren.“ - „Aoi, ich... ich kann nicht einfach... vergessen!“
Er drückte den Jüngeren fest in die Bettlaken und beugte sich tief über ihn. "Wenn du nicht auf der Stelle verschwindest, schwör ich dir, dass du deine Kleider in wenigen Minuten nicht mehr anhaben wirst."
Nach Atem ringend löste sich Ray von Kai. Die feuchte Haut kühlte sich im Schatten der Mauer ab, doch nicht die aufgeheizten Körper, die sich lustvoll aneinander drückten. Er keuchte schwer und seine Augen strahlten diesen gewissen Glanz aus.
"Nein, das wird er nicht, kann er nicht."
"Warum?", fragte ich verwirrt. Das Lächeln auf deinem Gesicht erlischt.
"Er ist tot. Ich habe ihn umgebracht."